Ein Pädophilenring wenn auffliegt, ist schwer vorstellbar, dass sich große Teile von Staat, Politik und Öffentlichkeit zurückhalten und es dem Umfeld überlassen zu reagieren oder auch nicht. Was Kindern seitens Klerikern zur sexuellen Erregung angetan wurde, hat indessen bisher kaum Urteile zur Folge gehabt. In einem Klima, in dem sich eine missbrauchte Person noch rechtfertigen müssen würde für eine indirekte Wendung gegen die „Institution" Kirche, wird teils gar nicht erst geklagt.
Ein Kunstwerk von Uwe Molkenthin beleuchtet pädokriminelles Tatgeschehen mit christlichem Bezug so, dass es Menschen in ihrem wesentlichen Geschädigtsein ernst nimmt und sie bei Unsicherheit über Zusammenhänge ideell bestärkt. Es hat den Titel „komm spielen" und ist der hauptsächliche Aussageträger in einer Postkartenaktion, die Molkenthin zusammen mit dem Bund für Geistesfreiheit Regensburg durchführt. Auf Einzelheiten und Hintergründe gehen eine Präsentation auf dieser Homepage sowie ein downloadbarer Begleittext ein.
Mehrere externe Aufgriffe belegen den künstlerischen Wert und die Bedeutung von Bildnis und Motivkarte. Die Ausgabe der Westfälischen Nachrichten für Lengerich hat diese am 01.06.2024 mit einer Artikelvorschau auf die Titelseite gehoben und im Lokalteil ausführlich vorgestellt. Seine Worte wählt der Redakteur unumwunden und gebraucht unter anderem einen Rechtsbegriff: „Uwe Molkenthin hat eine kaputte Puppe in ein anklagendes Fotomotiv verwandelt."
Deutschlandweite Beachtung fand die Kampagne beim Humanistischen Pressedienst, der ihr eine der beiden eingehenden Meldungen des 18.06.2024 im Newsletter und auf der Homepage widmete. Für die Nachrichtenagentur ging es vor allem darum, Aufarbeitung vorwärts zu bringen und ein abschreckendes Signal zu senden. Positiv berücksichtigt wurde das Werk des Weiteren im Brightsblog, einem neuatheistischen Onlinemedium.
Die Regionalgruppe München im Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung schlug den Bogen zum erzieherischen Wirken der Organisationen, welche die Täter mit ausgemacht haben. Insbesondere kritisierte sie Religionsunterricht an staatlichen Schulen, den sie als effektive Mitgliederwerbung einordnet. Ohne missionarischen Zwang und dafür mit aufklärerischen Denkanstößen wurden an ihrem Stand beim kulturellen Festival Corso Leopold in München am 14. und 15.09.2024 die Postkarten verteilt, unterstützt von David Farago im priesterlichen Kostüm. Für die Verantwortlichen haben die Amtskirchen ihr Vertrauen regelrecht „verspielt".
Vertreter der Regionalgruppe München der Giordano-Bruno-Stiftung mit David Farago (verkleidet) am 15.09.2024 beim Corso Leopold
© 2024. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.