Friedensarbeit heißt für den Bund für Geistesfreiheit (bfg) Regensburg auch Religionskritik. Diese gedankliche Verbindung erstaunte viele Besucher des Friedensfestes 2024 am Haidplatz in Regensburg zunächst einmal, als sie am Informationsstand des Bundes für Geistesfreiheit darauf stießen. Zahlreiche Aufsteller und Plakathalter gingen wie 2023 schon in die Einzelheiten, diesmal mit originären Aufschriften von Arno Schilz wie der von der Auffassung „Ohne Wiederauferstehungsglauben würden viele Soldaten desertieren.".
Unter dem Leitgedanken „Wir ziehen in den Frieden und alle gehen hin", der aus Textteilen des entsprechenden Lieds von Udo Lindenberg besteht, hatten Uli Otto und Claus Hofmann für den 10.08.2024 zu der Veranstaltung eingeladen. Unterstützt wurden sie von attac Regensburg, Bund für Geistesfreiheit Regensburg, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Oberpfalz und Bayern, Friedensnetzwerk Regensburg, pax christi Regensburg, Sea Eye, Soziale Initiativen Regensburg und ver.di Regensburg.
Die Klarheit, für rein fremde Interessen nicht eigene Güter, Leben und Gesundheit preisgeben zu wollen, durchzog die Präsentation des Bundes für Geistesfreiheit. Noch deutlicher wurden manche Kurztexte, etwa wenn sie für eine Parallele von religiöser Opferung und militärischer Aufopferung sensibilisierten. Mittels Jenseitshoffnung, so die explizite Meinungsäußerung, würden Menschen weitenteils doch nur zu „nützlichen Idioten" gemacht. Hingewiesen wurde in dem Zusammenhang auf die expansive Beschaffenheit von Christentum und Islam.
Nachdenken und Antimilitarismus haben hingegen beim Bund für Geistesfreiheit den Rang eines Bestandteils der Satzung. Auf die rationale Herangehensweise kommt es insbesondere an, wenn bestimmte Akteure Verunsicherung, Eingeschüchtertheit und Panik wollen. Außerdem macht sie vorsichtig in Bezug auf eine Verklärung von Leid, eigenem Sterben und Tod anderer.
Verklärt werden kann jedoch auch Unterwerfungsfrieden. Anders als Frieden in Freiheit ist er in den Augen des Bundes für Geistesfreiheit kein echter Frieden. Echter Frieden geht nur auf Augenhöhe und mit Achtung für den anderen.
Erwin Schmid als erster Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit Regensburg stellte sich auf der Bühne der Diskussion mit Elisabeth Reinwald als Vertreterin der Regensburger Ortsgruppe der ökumenischen militärkritischen Organisation pax christi. Beide kennen sich schon seit vielen Jahren und sind ein Beleg, dass eine friedliche Zusammenarbeit auch zwischen verschiedenen Religionen und Weltanschauungen mit gegenseitigem Respekt möglich ist. Seine kategorische Haltung folgt dem Satz „Die Waffen nieder!", wie ihn die spätere Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner 1889 zum Romantitel gemacht hat.
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