Es wird teils richtig religiös geworben."

Freigeistige Matinee zu Situation und Perspektiven des Fachs Ethik in Bayern

Was beinhaltet eine säkulare und humanistische Weltanschauung für das Schulwesen? Wie verhält sich dies zum jetzigen Stand in Bayern? Gegenstand einer freigeistigen Matinee am 16.06.2024 im Zentrum des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Regensburg waren Fragen dieser Art. Bereits der Ausdruck Ethikunterricht" als Kurzfassung der Thematik wurde kritisch betrachtet. Insoweit es verschiedene philosophische Ethiken (versus Ethik") gibt und ein freiheitliches Angebot für die Lebensgestaltung (versus Unterricht", Unterweisung") Individualität zulassen muss, passt er weniger gut.

Betont wurde bei möglichen Lerninhalten Trennendes innerhalb einer Bandbreite, die hiesiges Recht vorgibt. Von diesem gemeinsamen Rechtsrahmen sind zuvorderst die gleiche Menschenwürde (von Frauen, Männern und diversen Personen) und demokratische Prozesse zu nennen. Erkenntnis schon wird aber eben nicht selbstverständlich bejaht. Stattdessen wird ein unhinterfragtes Unterwerfen gegenüber Dogmen bis hin zum Fideismus gefördert und teils auch umgesetzt. Vorgebracht wurde an anderer Stelle, dass Werte mit Erfahrungstatsachen korrespondieren.

Chancen beinhalten gegenwärtige Entwicklungen wie die Säkularisierung dabei durchaus. Wie die Umfrage des bfg Bayern aus 2022 zeigt, befürworten sogar Christen mehrheitlich einen gemeinsamen Ethikunterricht. Die Frage nach der Vermittlung von Fertigkeiten an zukünftige Lehrkräfte stellt sich dann anders, als wenn es um ein mit den Religionslehren konkurrierendes Schulfach geht. Hingewiesen wurde in dem Kontext auf die neu gegründete Humanistische Hochschule Berlin, die auch eine Lehrerausbildung leistet.

Unwidersprochen blieb, dass eine spezielle C-Partei die Lehrpläne prägt. Insoweit wirkte plausibel einstweilen auch stark auf ein Erreichen junger Menschen außerhalb des Unterrichts zu setzen, wie es mit informativen und ermutigenden Gesprächen vor Schulen auch gelingt.

Diskutanten im Bild

Nicht zu sehen ist ein über Smartphone eingewählter Teilnehmer.

Erörterte zusammenfassende Grafik

Wiedergabe mit Genehmigung von Jacques Tilly.

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