Bund für Geistesfreiheit Bayern: 18. März soll ein gesetzlicher Feiertag sein!
Der 18. März 1848 wird in der historischen Bedeutung für die Entwicklung Deutschlands hin zu einem demokratischen Rechtsstaat völlig unterschätzt. Die staatsbürgerliche Bildung und das demokratische Bewusstsein müssen in Hinblick auf die Entwicklung demokratischer Traditionen verstärkt werden, auch mit Blick auf die rechtsextremistischen Bedrohungen für den Rechtsstaat. Deswegen fordert der Bund für Geistesfreiheit Bayern, den 18. März zu einem Feiertag zu erklären.
Die säkularen Humanisten in Bayern, die sich im Bund für Geistesfreiheit Bayern, K.d.ö.R., organisiert haben, fordern die Abkehr von den überwiegend christlich begründeten Feiertagen. Stattdessen sollen Ereignisse in der deutschen Geschichte, die die Entwicklung der Demokratie und der Menschenrechte gefördert haben, in den Mittelpunkt einer Gedenk- und Feierkultur gestellt werden.
Mit den Barrikadenkämpfen in Berlin und anderen deutschen Städten am 18. März 1848 wurde ein Meilenstein für eine demokratische Entwicklung in Deutschland gesetzt. Delegierte aus allen deutschen Einzelstaaten traten in der Folge der Märzereignisse in der Frankfurter Paulskirche zusammen, um die erste demokratische Verfassung für Deutschland zu erarbeiten und ein Jahr später zu beschließen. Sie war damit auch Vorbild für die Weimarer Reichsverfassung von 1919 und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Der Adel als Stand ist abgeschafft, vor dem Gesetz gibt es keine Unterschiede der Stände mehr. Freie Meinungsäußerung, die Unverletzlichkeit der Wohnung, das Postgeheimnis und die Freiheit der Person. Und die Nationalversammlung beschneidet massiv die Rechte der christlichen Kirchen in Deutschland. In den § 144 bis 151 garantiert sie jedem Deutschen die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit.
Im krassen Gegensatz dazu steht dann die Bismarcksche Verfassung von 1871. Grundrechte kommen in dieser Verfassung nicht vor. Der Kaiser (von Gottes Gnaden) ist das Maß aller Dinge. Die Verfassung regelt die Zölle, die Gerichtsbarkeit, die Wirtschaftsordnung.
Bund für Geistesfreiheit Bayern gibt das Buch "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" heraus
Mit dem Buch "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", das die Umbruchszeit von 1848 beschreibt, will der Bund für Geistesfreiheit Bayern die Diskussion um eine historisch richtige Bewertung anstoßen. Zum Ausdruck bringen das die vielen in dieser Zeit entstandenen Freiheitslieder. Die, die an der Macht sind, schreiben die Geschichte, und die, die sie erleiden, schreiben die Lieder. Das zeigt die Liedauswahl, die Uli Otto mit den in den 1840er Jahren entstandenen Liedern getroffen hat. Sie drücken den Optimismus aus, der die Menschen angetrieben hat, die dunkle Gegenwart des Absolutismus zu überwinden und aufzubrechen in eine neue Zeit. Fast 220 Jahre nach der Säkularisierung (1803) und fast 175 Jahre nach der Verabschiedung der Verfassung für das Deutsche Reich im April 1849 sind die Sonderrechte der Kirchen, z.B. durch staatlichen Kirchensteuereinzug, Reichskonkordat, usw. nicht abgeschafft.
In Bayern gibt es 12 gesetzliche Feiertage, die christlichen Ursprung haben. Dem stehen 2 politische Feiertage gegenüber: 1. Mai – Tag der Arbeit und der 3. Oktober – Tag der Deutschen Einheit. Ferner der 1. Januar – Neujahrstag. Der Bund für Geistesfreiheit Bayern fordert alle Humanisten auf, sich für die Abschaffung aller staatlich verordneten christlichen Feiertage einzusetzen. Im Sinne des § 147 der Verfassung Frankfurter Paulskirche regeln die Religionsgemeinschaften ihre Angelegenheiten selbst und jede Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft feiert die Tage besonders, die sie für geeignet hält.
Für den Bund für Geistesfreiheit Bayern sind die besonderen Feiertage:
- Revolutionstag; 18. März
- Evolutionstag; am sechsten Freitag nach dem Sonntag der dem ersten Frühlingsvollmond folgt (2021 am 14. Mai).
- Welthumanisten-Tag; 21.Juni
- Tag der Menschenrechte; 10. Dezember
Grundsätzlich sollten Ereignisse, die für eine Gesellschaft im Sinne der Europäischen Aufklärung, der Evolution und eines säkularen Humanismus wichtig sind, Feiertage in einem Staat werden, in dem die Trennung von Staat und Kirche rechtlich und faktisch vollzogen ist.
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